Beseitigung von Ölspuren auf Verkehrsflächen
Wie werden Öspruren auf Verkehrsflächen so beseitigt, das für Mensch und Umwelt keine Gefahr besteht?
Es bestehen zwei grundsätzliche Möglichkeiten.
1. Durch Aufwaschen
Mit einenm geeignetem flüssigen Reinigungsmittel wird die Ölspur aufgewaschen und anschließend die anfallende Reinigungsemulsion aufgenommen.
Bei korrekter Arbeitsweise ist die ölverunreinigte Fläche danach gereinigt und entsorgt.
2. Durch Aufnehmen mit trockenen Ölbindern.
hier wird wie folgt vorgegangen:
- Aufnehmen größerer Ölmengen durch Aufsaugen mit einer Gefahrgutpumpe oder einer Hydro-Vac-Anlage.
- Abstreuen der Ölspur mit einem für verkehrsflächen geeignetem Bindemittel
- Aufnahme des Öl-Bindemittel-Gemisches
- Erneutes Abstreuen der Ölspur mit einem für verkehrsflächen geeignetem Bindemittel
- Restlose Aufnahme des Öl-Bindemittel-Gemisches
- Nachreinigung mit einer 1%igen fettlösenden Reinigungslösung ( sparsam zu verwenden, für 20m² ca. 10L)
- Anschließendes Verdünnen der Reinigungslösung mit Wasser ( ca. 50- bis 75-fache Verdünnung).
- Die Freigabe der gereinigten Verkehrsfläche sollte nur durch die Polizei oder die Straßenmeiterei erfolgen.
Welche Typen von Trocken-Ölbindern gibt es?
Die Einteilung der Ölbindemittel erfolgt nach ihrem Adsorbtionvermögen gegenüber dem Prüfgemisch A 20/NP II, dass dem Heizöl EL nach DIN 51 603 entspricht. Dieser Stoff wurde als Referenzstoff gewählt, da er bei Unfällen in Deutschland am häufigsten auftritt.
Für die Zuordnung von Eignungskriterien stehen in Deutschland entsprechend der unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten 4 Typen von Ölbindemittel zur Verfügung
Kennzeichnung der Ölbindemittel |
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Typ |
Verwendungszweck |
Grundfarben oder Farbquerbalken |
Farbmuster |
Beschreibung |
I |
mit besonderer Eignung für den Einsatz auf Gewässern |
Blau |
RAL 5002 |
Ölbinder mit besonderer Eignung für den Einsatz auf Gewässern, auch für Gewerbe und Industrie. An diesen Typ werden besonders hohe Anforderungen hinsichtlich Schwimmfähigkeit und Ölbindevermögen gestellt. |
II |
für den allgemeinen Einsatz auf dem Land und kleineren Gewässern |
Rot |
RAL 3000 |
Ölbinder für den allgemeinen Einsatz auf dem Land und kleineren Gewässern. Ölbindemittel für den kurzzeitigen Einsatz auf kleineren Gewässern sowie auf festem Land, auch für Gewerbe und Industrie. An die Schwimmfähigkeit und das Ölbindevermögen werden geringere Anforderungen gestellt als an den Typ 1. |
III |
für den kurzzeitigen Einsatz auf kleineren Gewässern sowie auf festem Land |
Schwarz |
RAL 9005 |
Ölbinder für besonderen Bedarf, insbesondere für Einsätze auf festem Untergrund und Verkehrsflächen, auch für Gewerbe und Industrie. Diese Ölbinder müssen nicht wasserabweisend oder schwimmfähig sein. |
IV |
mit besonderer Eignung für den Einsatz auf Gewässern |
Grün |
RAL 6002 |
Ölbinder mit besonderer Eignung für den Einsatz auf Gewässern, mit besonderer Form, welche nach dem Einsatz die vollständige Bergung des ausgebrachten Ölbindemittels erleichtert oder für vorbeugende Maßnahmen, zum Beispiel die Verhinderung von Ausbreitung auslaufender Öle, besonders geeignet ist. Ölbindemittel dieses Typs bestehen aus Materialien, deren Ölbindevermögen der des Typs 1 entspricht. |
Sonderformen erhalten zur Typbezeichnung die Zusatzbezeichnung SF (z. B. Ölbinder Typ I-SF). Ölbindemittel, die nach dem Einsatz auf ölverunreinigten Verkehrsflächen und einer Nachreinigung gemäß Gebrauchsanleitung wieder eine ausreichende Griffigkeit auch der nassen Fahrbahn gewährleisten, erhalten zur Typbezeichnung die Zusatzbezeichnung R (z. B. Ölbinder Typ II-R).